Neben Gesprächsformaten vor Ort steht die BMW Group auch über die Mailadresse info.irlbach-strasskirchen@bmw.de und die Telefonnummer +49 151 601 44861 im Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern. Eine Auswahl an – natürlich anonymisierten – Anfragen sowie unsere Antworten darauf finden Sie in dieser Rubrik.
ANFRAGEN, DIE UNS ERREICHTEN – UND UNSERE ANTWORTEN.
Anfrage: Warum wird das Werk genau hier gebaut und benötigt und welche Komponenten werden im neuen Werk in Niederbayern eigentlich montiert? Und wo gehen diese Teile dann hin?
Unsere Antwort: Die BMW Group realisiert in Irlbach-Straßkirchen ein Montagewerk für Hochvoltbatterien. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Standortauswahl war die gute logistische Anbindung an die bayerischen Werke. Wir haben 20 potenzielle Standorte in Bayern anhand zahlreicher Muss-Kriterien untersucht. Dabei haben wir eng mit der Agentur „Invest in Bavaria“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums sowie mit den jeweiligen Landkreisen und Kommunen zusammengearbeitet. Wichtig war uns, dass die Fläche in Bayern liegt, dass wir in keinen Natur- oder Wasserschutzgebieten bauen oder Wald roden müssen. Die Fläche ist gut an die Verkehrsinfrastruktur angebunden. Unsere Fahrzeugwerke dürfen nicht zu weit weg sein. All das zusammen ergibt: Nur die Fläche zwischen Straßkirchen und Irlbach bietet alle notwendigen Voraussetzungen.
Das entstehende Werk wird ein Produktionsstandort ausschließlich für Hochvoltbatterien ab der sechsten Generation und versorgt ab Ende 2026 die bayerischen Automobilwerke in München, Dingolfing und Regensburg. Es trägt somit maßgeblich zum Ausbau der Elektromobilität und zur Transformation des Unternehmens bei. Die dort komplettierten, hocheffizienten Hochvoltbatterien leisten einen wichtigen Beitrag für den Antrieb der Neuen Klasse. Mehr Informationen zur Neuen Klasse finden Sie hier.
Anfrage: Welche Batteriezellen werden dann hier am Standort verbaut? Wo kommen diese her?
Unsere Antwort: Die Batteriezelle ist für zentrale Eigenschaften von E-Fahrzeugen verantwortlich: Reichweite, Fahrleistung und Ladezeit. Mit der neuen, eigens auf die E-Architektur der Modelle der Neuen Klasse ausgerichteten BMW Rundzelle ist es möglich, im reichweitenstärksten Modell die Reichweite deutlich um bis zu 30 Prozent (nach WLTP) zu erhöhen.
Bezogen auf die prismatischen Zellen der fünften BMW Batteriezellgeneration wird in den BMW Rundzellen der sechsten Generation kathodenseitig der Nickelgehalt erhöht sowie gleichzeitig der Kobaltanteil reduziert. Anodenseitig wird der Siliziumanteil erhöht. Im Ergebnis steigt die volumetrische Energiedichte in der Zelle um mehr als 20 Prozent. Energiespeicher, Antrieb und Ladetechnologie der Neuen Klasse werden über eine auf 800 Volt erhöhte Spannung verfügen. Unter anderem wird so das Einspeisen von Energie an Gleichstrom-Schnellladestationen optimiert. Dort lässt sich bei einer Stromstärke von bis zu 500 Ampere eine deutlich gesteigerte Ladeleistung erzielen, so dass sich der erforderliche Zeitaufwand für das Aufladen von zehn auf 80 Prozent um bis zu 30 Prozent reduziert.
Die BMW Group legt einen besonderen Fokus darauf, dass bereits in der Lieferkette der CO2-Footprint und der Verbrauch an Ressourcen für die Herstellung so niedrig wie möglich gehalten werden. Für die Serienproduktion der Batteriezellen werden die beauftragten Zellhersteller Kobalt, Lithium und Nickel einsetzen, das anteilig aus Sekundärmaterial besteht. Zusammen mit der Verpflichtung ihrer Zelllieferanten, für die Produktion ausschließlich Grünstrom aus erneuerbaren Energien zu verwenden, wird die BMW Group den CO2-Footprint in der Batteriezellproduktion um bis zu 60 Prozent gegenüber der aktuellen Generation von Batteriezellen reduzieren.
Anfrage: Wie wird der Verkehr rund um das Bauvorhaben gesteuert und wie wird vermieden, dass LKWs durch kleinere Ortschaften durchfahren?
Unsere Antwort: Bis zur Inbetriebnahme einer möglichen Ortsumgehung wird das Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um den Verkehr effektiv zu steuern:
- Bereits während der Bauphase haben wir mit unseren Spediteuren und Baufirmen feste Routen vertraglich vereinbart und die Einhaltung dieser Routen werden regelmäßig überprüft. Diese Vereinbarungen werden auch für den Betrieb des Standorts und den Transport der Batterien zu den bayerischen Automobilwerken gelten, bis eine Umgehungsstraße realisiert ist.
- Die Überprüfung wird durch Personen gewährleistet, die an unterschiedlichen Ortszufahrten stationiert sind und die Fahrten der LKWs tracken.
- Sollten Partner/Lieferanten sich nicht an die vorgegebenen Routen halten, so wird dem nachgegangen und die Unternehmen ggf. vermahnt.
- Auf diese Weise können rund 80 Prozent des LKW-Verkehrs über die B8 bis zur Anschlussstelle 22 Plattling West zur A92 geleitet werden und entlasten so die umliegenden Ortschaften. Bei rund 20 Prozent des Lieferverkehres hat die BMW Group keine direkten Vertragsbeziehungen zu den Speditionen und kann daher die Routen nicht verpflichtend vorgeben. Das Unternehmen wird sich dennoch dafür einsetzen, dass auch diese Speditionen die Entlastungsrouten befahren. Der Einsatz von E-LKWs wird ebenfalls im Gesamtkonzept berücksichtigt.
Anfrage: Wie kann ich mich für den neuen Standort in Straßkirchen und Irlbach bewerben? Wo findet die Ausbildung der Azubis statt?
Unsere Antwort: Wir freuen uns, dass wir kontinuierlich Bewerbungen für unseren zukünftigen Standort bekommen - nicht nur von BMW Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch von vielen an einer Einstellung Interessierten außerhalb der BMW Group. Und auch natürlich von jungen Menschen, die sich für eine Ausbildung bei der BMW Group interessieren.
Bewerbungen für Festanstellungen am neuen Standort sind laufend möglich. Offene Stellen werden auf unserem Karriereportal www.bmwgroup.jobs veröffentlicht. Speziell für den Standort Irlbach-Straßkirchen finden Sie hier den Jobfinder. Bewerbungen sind lediglich über dieses Portal möglich. Anfragen über unsere Info-Mailadresse werden nicht angenommen oder weitergeleitet.
Zudem werden wir Ausbildungsplätze für junge Berufseinsteiger anbieten. Das Recruiting für die Ausbildung startete bereits dieses Jahr. 50 Ausbildungsstellen wurden dieses Jahr erstmals für den neuen Montagestandort für Hochvoltbatterien in Irlbach-Straßkirchen geschaffen. Mehr Informationen zum Ausbildungsstart 2024 an den BMW Group Standorten finden Sie hier.
Die Ausbildung findet an den Standorten Dingolfing und Regensburg statt, um dann später am zukünftigen Standort in Straßkirchen und Irlbach zu arbeiten. Weitere Informationen zum Ausbildungsprogramm der BMW Group finden Sie unter www.bmwgroup.jobs/ausbildung.
Anfrage: Ich habe gelesen, Sie wollen einen Standort für die Fertigung von Hochvoltbatterien in Niederbayern bauen. Meine Frage: Woher kommen die über 1.000 Mitarbeiter? In Niederbayern haben wir doch schon genügend Arbeitsplätze! […]
Unsere Antwort: […] Der geplante Produktionsstandort ist ein klares Bekenntnis des Unternehmens zum Innovations- und Produktionsstandort Bayern. Am neuen Standort sollen künftig mehr als 1.000 Arbeitsplätze entstehen, die zu einem guten Teil mit bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus anderen Standorten, zum Teil neu besetzt werden.
Rund 36.000 Menschen sind derzeit in Bayern allein in den Fahrzeugwerken München, Dingolfing und Regensburg beschäftigt. 7.500 Menschen, die im Radius von 20 km um Irlbach und Straßkirchen wohnen, arbeiten bei der BMW Group. Der neue Standort sichert die Zukunft der bayerischen Werke, indem er sie mit den für die E-Mobilität benötigten Hochvoltbatterien versorgt. So bleiben wichtige Arbeitsplätze in der Region erhalten, und neue Arbeitsplätze im zukunftsweisenden Bereich der E-Mobilität kommen dazu.
Durch die Standortentscheidung der BMW Group werden auch außerhalb des Unternehmens wichtige Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen. So pflegt das Unternehmen aktuell Geschäftsbeziehungen mit rund 1.000 Lieferanten und Dienstleistern aus Niederbayern, davon etwa 120 aus dem Landkreis Straubing-Bogen: von Lieferanten für Serienbauteile über Handwerks- und Baufirmen bis hin zu Busunternehmen und Bäckereien.
Die hohe Beschäftigung in Niederbayern hängt auch mit der BMW Group zusammen. Diese Arbeitsplätze wollen wir sichern – und den Innovations- und Produktionsstandort Niederbayern zukunftssicher machen. […]
Anfrage: Es ist schön zu sehen, dass die BMW Group nun (doch) endlich in den Straubinger Raum kommt. Ebenso finde ich es bemerkenswert, dass Sie weiterhin in Bayern investieren, wo Ihnen ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen würden.
[…] Sie beziehen sich in Ihrer Stellungnahme auf Ihrer Homepage, darauf, die Gebäudestruktur nach dem KfW-Standard 40 auszurichten, sowie die Errichtung von PV-Anlagen. […] Um möglichst energieautark wirtschaften zu können, müsste man das Know-how haben, um diese Energie speichern zu können. Dieses Know-how besitzen Sie! Bereits in Leipzig steht ein Batterie-Speicherkraftwerk, in denen Akkupacks aus Elektroautos genutzt werden. Diese Variante würde auch den Gäuboden um eine Innovation reicher machen und die Akzeptanz in der Bevölkerung weiter steigern. […]
Unsere Antwort: Vielen Dank für Ihre Anregungen zum Thema Energieeffizienz. Dies ist eines der vielen Themen, über die wir uns bei der BMW Group intensiv Gedanken machen – natürlich auch für den geplanten Standort für die Montage von Hochvoltbatterien in Niederbayern.
Bereits 2017 wurde die Batterie-Speicherfarm im BMW Group Werk Leipzig eröffnet. Etwa 700 Hochvoltbatterien aus BMW Elektrofahrzeugen kommen hier zu ihrem zweiten Einsatz. Die Anlage kann Strom von verschiedenen regenerativen Quellen auf dem Werksgelände zwischenspeichern. So optimiert die Speicherfarm das lokale Energiemanagement. Durch die zusätzliche Integration in das öffentliche Stromnetz trägt die BMW Speicherfarm in Leipzig dazu bei, dieses zu entlasten sowie elektrische Energie beizusteuern.
Hier finden Sie ein Video zur Batterie-Speicherfarm im BMW Group Werk Leipzig.
Sie haben weitere Fragen?
Direkt am Baufeld, im Info-Container, finden regelmäßig persönliche Austausch-Termine zu Themen rund um das künftige Montagewerk für Hochvoltbatterien statt.
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