Kunden, Besuchern und Freunden der Marke bieten die Werkführungen im Stammwerk der BMW Group eine besonders authentische Möglichkeit, die Faszination Produktion live zu erleben. Kompetente Guides vermitteln in allen Details, wie unterschiedlichste Motorvarianten und individuelle Fahrzeuge ganz nach Kundenwunsch entstehen. Mit rund 90.000 Besuchern pro Jahr ist das Werk München das Schaufenster der BMW Produktion schlechthin. Der neue Besucherweg bietet ein Mehr an Inhalten und somit eine nochmals erhöhte Attraktivität für Gäste aus aller Welt.
Besucherweg.
Faszination Produktion erleben.
PROZESSFLUSS
Die Wegeführung des Besucherwegs orientiert sich am Prozessfluss des Werkes. Die Gäste erleben die Entstehung eines Automobils in chronologischer Reihenfolge: vom Presswerk über den Karosseriebau zur Lackiererei, mittendrin der Motorenbau und schließlich die Montage. Ziel bei der Planung des neuen Teilabschnitts des Besucherwegs war es, den Gästen optisch noch mehr zu bieten als bisher: mehr Produktion, mehr innovative Anlagen, mehr Details zu den Prozessen. Die größte Herausforderung für den Bau eines Besucherwegs quer durch Produktions- und Logistikhallen ist es, sowohl den Gästen faszinierende Einblicke zu gewähren, als auch ein störungsfreies Produktionsgeschehen sicherzustellen. Aufgrund der historisch gewachsenen Strukturen des Stammwerkes lässt sich der Wunsch-Verlauf des Weges nicht immer realisieren. Intelligente Alternativlösungen und Kompromisse sind daher notwendig.
Selbstverständlich führt der Rundgang weiterhin nicht nur barrierefrei, sondern sicher, bequem und unabhängig von Wetterverhältnissen durch das Werk. Diese Punkte spielten vor allem für die Verbindung der beiden neuen Teilstücke des Besucherwegs – vom Karosseriebau zur Lackiererei – eine wichtige Rolle. Hier kommt jetzt ein Shuttlebus zum Einsatz, der die Besucher trockenen Fußes und ohne zusätzliche Wegstrecke vom Karosseriebau in die Lackiererei bringt.
PREMIUM-PRODUKTION
Für den neuen Besucherweg im Karosseriebau stellt ein von der Hallendecke abgehängter Steg die Ideallösung dar. Die Planer nutzten bei der Integration des brückenähnlichen Stegs die Tragwerksreserven der Deckenkonstruktion und kamen somit ohne zusätzliche Verstärkungsmaßnahmen aus. Die Montage der Stahlkonstruktion erfolgte im Taktverfahren, welches nach der Lean Methodik geplant und umgesetzt wurde.
Das Resultat: Während der Logistikverkehr ungehindert erfolgen kann, bewegen sich die Besucher auf dem sicheren Steg, der an entscheidenden Stellen mit durchsichtigen Makrolonwänden vor den Schweißspritzern der Karosseriebauanlagen schützt. Und das Wichtigste: An zahlreichen Stellen des Weges sind spannende Ein- und Überblicke in die hochautomatisierten Prozesse garantiert – meist nur wenige Meter von den Fertigungsanlagen entfernt.
Der neue Besucherweg im Karosseriebau zeigt nun zusätzlich die Kernstationen Finish, Karosseriegerippe und eine Vielzahl von Ausschweißstationen. Noch im Karosseriebaugebäude leitet der Guide über zum Thema Lackiererei. Im neu gestalteten Technologieraum erhalten die Besucher anhand zahlreicher Exponate erste Informationen zu innovativen Lackierverfahren, Farbvielfalt, Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
MITTENDRIN
Mittendrin zu sein, stand auch bei der Planung des Rundgangs durch die neue Lackiererei im Fokus. Der seit 2007 genutzte Weg durch die bisherige Lackiererei zählte ohne Zweifel zum Besten, was die gesamte Automobilbranche in dieser Hinsicht zu bieten hatte. Die extreme Nähe zu den Lackierrobotern und die uneingeschränkte Sicht auf zwei Lackierlinien von einer Bühne herab begeisterte in den vergangenen zehn Jahren rund eine Dreiviertelmillion Besucher. Dieses einzigartige Erlebnis auch in der neuen Lackiererei zu präsentieren, lautete der Anspruch bei den Planungen der künftigen Wegeführung.
Die Besucher betreten das neue Gebäude durch einen exklusiv für Gruppenführungen gestalteten Eingang. Mittels drei Aufzügen erreichen die Gäste das Herz der Lackiererei: die Decklacklinie in etwa acht Metern Höhe. Glasflächen entlang des Weges bieten mehrfach spannende Impressionen innovativer Applikationstechniken: Lack sprühende Roboter, sekundenschneller Farbwechsel, modernste Anlagen- und Steuerungstechnik. Trotz der geringen räumlichen Distanz zur Produktionslinie trägt die Gestaltung des Besucherwegs den hohen lackspezifischen Anforderungen in puncto Sicherheit und vor allem Sauberkeit auf Reinraum-Niveau Rechnung.