Dingolfing. Der Hochlauf der E-Mobilität: er spiegelt sich auch in der Jahresbilanz des BMW Group Werks Dingolfing wider. So verzeichnet der größte europäische Fertigungsstandort des Unternehmens trotz herausfordernder Rahmenbedingungen im Jahr 2022 nicht nur steigende Produktionszahlen. Auch der Anteil elektrifizierter Modelle wächst weiter: „Über 25% unserer gebauten Fahrzeuge haben inzwischen einen E-Antrieb – fahren also vollelektrisch oder sind Plug-in-Hybride“, so Werkleiter Christoph Schröder.
Insgesamt zeigt sich Schröder mit dem zu Ende gehenden Jahr zufrieden: „Wir haben angesichts von teilweisen Engpässen bei Versorgung und Logistik erneut enorme Flexibilität bewiesen, Kurs gehalten und so viele Fahrzeuge und Komponenten geliefert wie möglich. Den Vorjahreswert von 245.000 gebauten BMW Automobilen werden wir mit Sicherheit übertreffen.“
Auch die geplanten 1.500 Neueinstellungen habe man in einem volatilen wirtschaftlichen Umfeld wie angekündigt vorgenommen. „Dazu war natürlich der Anlauf unserer neuen BMW 7er Reihe, die es erstmals auch in einer vollelektrischen Version gibt, ein Highlight. Und: Wir haben den Wandel Dingolfings zur BMW iFactory vorangetrieben – sind noch digitaler, nachhaltiger und effizienter unterwegs. Auszeichnungen wie der Automotive Lean Production Award oder der Bayerische Inklusionspreis „Job-Erfolg“ sind dafür eine schöne Anerkennung. Dem ganzen Team am Standort, unseren Lieferanten und unseren Partnern in der Region gebührt ein großes Dankeschön für das im Jahr 2022 Geleistete!“
Chronologie des Jahres 2022 am BMW Group Standort Dingolfing:
Januar: Das Jahr beginnt mit einer erfolgreichen Umsetzung von knapp 200 Umbauprojekten in beinahe allen Produktionsbereichen des Werks. Darunter etwa die Restrukturierung des Finish-Bereichs in der Lackiererei oder die Neugestaltung der Anlieferzone für Hochvoltspeicher in der Montage. Der Bereich Lackierte Karosserie erhält einen neuen Chef: Bernd Gress folgt auf Petra Peterhänsel. Die Fahrzeugfertigung startet nach der Weihnachtspause am 07. Januar.
Februar: Mehr als eine gute Nachricht: Werkleitung und Betriebsrat kündigen für den Standort Dingolfing bis zu 1.500 Neueinstellungen für 2022 an, um das für die kommenden Jahre anvisierte Wachstum zu bewältigen und den Wandel zur E-Mobilität zu forcieren. Ende Februar verlassen 96 junge Menschen die Dingolfinger Berufsausbildung als frischgebackene Facharbeiterinnen und Facharbeiter.
März: Startschuss für die Fertigung von acht neuen Dingolfinger Fahrzeugen: Die überarbeiteten Modelle der BMW 8er Reihe, der BMW iX M60 als stärkstes vollelektrisches Auto der Marke BMW sowie das exklusive Editionsmodell THE 8 X JEFF KOONS rollen seit Anfang März von den Dingolfinger Bändern. Auf Basis des BMW M850i xDrive Gran Coupé werden in einer Kleinserie 99 Exemplare der Künstler-Edition gebaut. Aufgrund des Ukraine-Kriegs kommt es im Werk Dingolfing vorübergehend zu Versorgungsengpässen und die Fahrzeugproduktion muss zwei Wochen lang ruhen. Auch noch im März wird eine „süße“ Spendenaktion ins Leben gerufen. Über 600 Gläser Honig der 13 fleißigen BMW Bienenvölker werden an die Belegschaft verkauft. Der Erlös kommt Landschafts- und Tierschutzprojekten zugute.
April: Zu Monatsanfang übernimmt Christine Petrasch die Leitung des Personalwesens am BMW Group Standort Dingolfing und löst damit Karl Hacker ab. Die Automobilproduktion am Standort geht über Ostern in eine langfristig geplante Produktionsunterbrechung, um Umbauarbeiten für kommende Modellgenerationen vorzunehmen.
Mai: Ganz nach dem Motto „Wir machen Tempo beim Hochlauf der E-Mobilität“ geht im Komponentenwerk 02.20 eine zweite E-Motorenlinie in Betrieb. Außerdem startet die Produktion von Hochvoltbatterien für Plug-in-Hybride der neuesten Generation. Für die Versorgungs- und Logistikprozesse nimmt das neue Versorgungszentrum E-Mobilität im benachbarten Mamming den Betrieb auf. Doch der Mai hat noch mehr zu bieten: 60 Millionen Euro investiert das Unternehmen in einen noch ressourcen- und energieeffizienteren Lackierprozess. So können pro Jahr CO2 Einsparungen von mehreren tausend Tonnen erzielt werden.
Juni: Mit der Diversity Week macht das Werk auf die Bedeutung einer vielfältigen Unternehmenskultur aufmerksam. Dazu gehört unter anderem das jahrelange Engagement bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung. So feiert die „Gehörlosenlernstatt“ Anfang Juni ihr 30-jähriges Bestehen. Das Konzept dahinter: Gebärdendolmetscher vermitteln Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Höreinschränkungen wichtige Informationen zu Unternehmen und Werk.
Juli: Der Hochsommer wird im Werk eingeläutet mit dem Produktionsstart der neuen BMW 7er Reihe, die erstmals auch als vollelektrischer BMW i7 von den Bändern läuft. Mehr als 300 Millionen Euro hat die BMW Group dafür in das Dingolfinger Fahrzeugwerk investiert. Parallel findet ein zweiter Anlauf statt: Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens präsentiert die BMW M GmbH mit dem BMW M4 CSL eine auf 1.000 Stück limitierte Sonderauflage. Für die Gestaltung zukunftsfähiger IT-Lösungen wird Mitte Juli im Ausbildungszentrum der Innovation-Hub eingeweiht. Mit der Inbetriebnahme einer neuen Anlage für Abwasserbehandlung im Werk 02.10 wird eine enorme Reduzierung des Frischwasserverbrauchs um rund 40 Prozent erreicht. Ebenfalls im Juli erhält der Standort den Bayerischen Inklusionspreis „JobErfolg – Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz 2022“. Mitte des Monats werden zudem 143 Auszubildende aus 12 Berufen freigesprochen.
August: Ausgezeichnet! Die Technologie Montage gewinnt den renommierten „Automotive Lean Production Award“. Damit gehört die Dingolfinger Fahrzeugmontage zu den Besten in Europa bei der Umsetzung einer schlanken Produktion gepaart mit digitalen Innovationen. Ein toller Erfolg auf dem Weg zur iFactory: Lean, green und digital soll die BMW Automobilproduktion der Zukunft sein, also effizient, nachhaltig und digitalisiert.
September: Zum 01. September starten 278 neue Auszubildende im BMW Group Werk Dingolfing in ihre berufliche Zukunft – das Ausbildungsjahr im größten Ausbildungsbetrieb Niederbayerns beginnt. Im Komponentenwerk 02.10 sorgt ein modulares Fertigungssystem von Fahrwerkskomponenten für noch mehr Flexibilität in der Produktion unterschiedlicher Fahrzeugvarianten. Ob vollelektrisch, Hybrid oder klassischer Verbrenner – alle Achsträger für die verschiedenen Antriebsvarianten laufen über dieselbe Produktionslinie.
Oktober: Der Herbst beginnt mit der Fortsetzung einer Siegesserie. Zum wiederholten Mal wird der BMW 7er mit dem begehrten „EuroCarBody Award“ ausgezeichnet. Die Jury der bedeutendsten Karosseriebau-Auszeichnung würdigte damit Produkt- und Produktionskonzept.
November: Die BMW M GmbH stellt zum Abschluss ihres Jubiläumsjahrs das exklusivste jemals von ihr entwickelte Sondermodell vor: Den BMW 3.0 CSL. Jedes einzelne der insgesamt 50 Fahrzeuge entsteht in einem aufwändigen Manufakturprozess am Außenstandort Moosthenning. Vom 14. bis zum 18. November dreht sich im Rahmen der Social Week alles um das gesellschaftliche Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Werks.
Dezember: Der Dezember wartet mit einem Jubiläum auf: Dingolfing produziert parallel zur Markteinführung der siebten BMW 7er Reihe den zweimillionsten BMW 7er. Seit seiner Einführung vor 45 Jahren wird das Spitzenmodell der BMW Group am Standort gefertigt. Eine besondere Ehrung gibt es für Lena-Marie Brandl: Die ehemalige Auszubildende zur Fahrzeuglackiererin wird von der IHK als landesbeste Auszubildende ausgezeichnet. Die langjährige Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Inge Kolmeder verabschiedet sich mit dem zu Ende gehenden Jahr in die Altersteilzeit. Am 21. Dezember läuft das letzte BMW Automobil für 2022 von den Dingolfinger Fertigungsbändern. Für Umbau- und Wartungsarbeiten ruht die Automobilproduktion bis einschließlich 13. Januar.
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