Über kilometerlange Leitungen werden die einzelnen Bereiche im Werk 2.40 mit der Energie aus der neuen KWK-Zentrale versorgt.
Neue KWK-Anlagen ans Netz gegangen.

Dingolfing. Als Kompetenzzentrum automobiler Zukunftstechnologien und künftige Produktionsstätte des vollelektrischen und hochautomatisierten BMW iNEXT macht sich das BMW Group Werk Dingolfing fit für die Mobilität von morgen. Dabei treibt der Standort gemäß seinem Selbstverständnis als verantwortungsvoller Partner für Gesellschaft und Umwelt stringent sein Umweltengagement voran, wirtschaftet nachhaltig und steht für saubere Produkte, eine saubere Produktion und ökologische Nachhaltigkeit. Unter anderem wurden weit über 50 Millionen Euro in eine nachhaltige Strom- und Wärmeerzeugung durch hocheffiziente KWK-Anlagen investiert. Damit kann das Werk rund die Hälfte seines Strom- und Wärmebedarfs aus eigener Kraft decken. Die CO2-Einsparung gegenüber konventioneller Technik beträgt etwa 30 Prozent. Seit 1. Oktober 2019 sind die KWK-Anlagen nun alle ans öffentliche Stromnetz angeschlossen, wodurch der Standort Dingolfing auch über seine Werksgrenzen hinaus einen Beitrag zur Stabilität des Stromnetzes leistet. Ein weiterer Meilenstein im Bestreben des BMW Group Werks Dingolfing, Ressourcen zu schonen und effizient einzusetzen.

Modernste Technologie

KWK steht für Kraft-Wärme-Kopplung, also der gleichzeitigen Bereitstellung von Elektrizität und Wärme. Die KWK-Anlagen, die in Dingolfing im Einsatz sind, wandeln Gas in Strom um und nutzen die dabei entstehende Wärme gleich mit. Weil so weniger Abwärme verloren geht als bei einer herkömmlichen Stromerzeugung, weisen sie besonders hohe Wirkungsgrade von bis zu 88 Prozent Primärenergienutzung auf. Das schont Ressourcen und senkt den CO2-Ausstoß: Beachtliche 23.000 Tonnen CO2 pro Jahr sparen die insgesamt neun KWK-Anlagen gegenüber einer getrennten Strom- und Wärmeerzeugung ein.

Die KWK-Anlagen stellen jährlich rund 200 Gigawattstunden Strom rein für die Nutzung am Standort bereit. Die Menge entspricht in etwa vier Mal dem Jahresbedarf einer Stadt wie Dingolfing. „Mit so viel eigenproduziertem Strom sind wir bestens gerüstet. Die gesamte elektrische Energie, die das Werk darüber hinaus verbraucht, besteht zu 100 Prozent aus Grünstrom“, erklärt Roland Zeller, Leiter für Energiebetrieb und Werkstätten im BMW Group Werk Dingolfing. Die von den KWK-Anlagen erzeugten rund 160 Gigawattstunden Wärme pro Jahr werden ebenfalls im Werk selbst genutzt: Als industrielle Prozesswärme sowie zur Gebäudebeheizung im Winter. Im Sommer wird die überschüssige thermische Energie dagegen in Kälte umgewandelt und zur Kühlung, etwa in der Lackiererei, eingesetzt. „Neben einer hohen Effizienz der Anlagen haben wir beim Bau der neuen Energiezentrale selbstverständlich auch auf eine bestmögliche Umweltverträglichkeit geachtet“, betont der Projektleiter für den KWKNeubau, Herbert Brunmeier. Beispielsweise werden die Abgase via Oxidations- und SCR-Katalysatoren mit AdBlue-Technologie ähnlich wie bei Dieselfahrzeugen gereinigt. „Damit unterschreiten die Anlagen die aktuell geforderten Abgasgrenzwerte so weit, dass sie auch die geplanten verschärften gesetzlichen Vorgaben problemlos erfüllen können“, so Brunmeier. Außerdem kamen beim Bau spezielle Schwingungsdämpfer für den Schallschutz zum Einsatz – bislang einmalig für diese Art von KWKAnlagen.

Entlastung des Stromnetzes

Mit der Anbindung an das öffentliche Stromnetz ist nun der letzte Schritt in Sachen Umbau und Erweiterung der Energieanlagen im BMW Group Werk Dingolfing getan. Bei drohenden Stromlastspitzen, verursacht durch zu viel Sonnen- oder Windstrom im Netz, wird die Stromproduktion durch die KWK Anlagen automatisch gedrosselt. Das Werk nimmt dann mehr Grünstrom aus dem öffentlichen Netz ab. Die Anlagen in Dingolfing können dabei hochflexibel reagieren und so Schwankungen im Stromnetz schnell ausgleichen. Damit leistet der BMW Group Standort Dingolfing auch einen Beitrag für die Integration von erneuerbaren Energien ins Stromnetz.

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Bernd Eckstein

BMW Group Werk Dingolfing, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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