Dingolfing. Der Ausbau der E-Mobilität sowie die Zukunft des Produktionsstandortes Niederbayern standen im Mittelpunkt des Austauschs zwischen dem seit November als Dingolfinger BMW Werkleiter amtierenden Christoph Schröder und den Spitzen der Industrie- und Handelskammer in Niederbayern, Präsident Thomas Leebmann und Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner.
Die beiden hochrangigen Vertreter der niederbayerischen Wirtschaft waren vergangene Woche zum Gespräch an den mit rund 18.000 Mitarbeitern größten europäischen Produktionsstandort der BMW Group nach Dingolfing gekommen, um sich selbst vor Ort ein Bild vom Wandel in der Automobilbranche zu machen. „Die Technologiewende stellt den gesamten Industriezweig vor große Herausforderungen“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner. In Niederbayern sogar noch stärker als in anderen Regionen. „Denn hier lässt sich fast jeder zweite Industriearbeitsplatz dem Wertschöpfungsbereich Mobilität zuordnen.“
Die E-Mobilität, die Digitalisierung und die Infrastruktur in Niederbayern waren ebenso Themen wie der demographische Wandel und die Entwicklung bei den Fachkräften in der Region. Mit der diesjährigen Steigerung bei den Azubi-Zahlen und dem Angebot neuer dualer Studiengänge sei das BMW Group Werk Dingolfing inzwischen der größte Ausbildungsbetrieb der BMW Group – noch vor München. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind die Voraussetzung für eine erfolgreiche Transformation unserer Industrie – und auch entscheidend für das künftige wirtschaftliche Wohlergehen der Region“, so Christoph Schröder.
Einigkeit bestand auch darüber, dass nur eine nachhaltige Wirtschaftsweise auch in Zukunft ökonomischen Erfolg und gesellschaftliche Akzeptanz finden wird. Christoph Schröder: „Spitzentechnologie ist dabei mehr denn je gefragt – und Innovation weniger das Problem als vielmehr die Lösung – sei es um den Kampf gegen den Klimawandel, beim Umweltschutz oder wenn es um den Erhalt wettbewerbs- und zukunftsfähiger Arbeitsplätze geht. IHK-Präsident Thomas Leebmann zeigte sich ebenfalls zuversichtlich: „Vorausgesetzt, dieser Wandel passiert zusammen mit der Wirtschaft, nicht gegen sie, hat Niederbayern mit hochinnovativen Firmen die besten Chancen, als Standort weltweit vorne dran zu bleiben. Es braucht dafür positive rechtliche Rahmenbedingungen in Hinblick auf Steuern und Förderung ebenso wie zur Erschließung von benötigten Gewerbeflächen. Der Fachkräftemangel muss beherzt angegangen werden und in der Bevölkerung braucht es zudem die Anerkennung, dass Entwicklung nicht zugleich mit grundsätzlicher Verhinderung von Infrastruktur einhergehen kann.“
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