Dingolfing. Die niederbayerischen BMW Group Werke fuhren im Jahr ihres 50-jährigen Bestehens einmal mehr in der Erfolgsspur. Nie zuvor wurden in Dingolfing und Landshut so viele Fahrzeuge und Komponenten gebaut wie 2017. So liefen im Dingolfinger Produktionswerk über 376.000 BMW Automobile von den Fertigungsbändern. Fast jeder fünfte BMW kam 2017 damit aus Niederbayern. Besonders starke Zuwächse verzeichnete die Fertigung von E-Fahrzeugen und -Antriebskomponenten. In Landshut lag die Produktion von Elektromotoren auf einem Rekordniveau, im Dingolfinger Werk 02.20 wurden 2017 mehr E-Antriebskomponenten gefertigt als in sämtlichen Vorjahren zusammen.
Beide BMW Group Standorte rechnen für 2018 nach Aussage ihrer Leiter Dr. Andreas Wendt und Dr. Peter Fallböhmer erneut mit einer hohen Auslastung, insbesondere mit einer signifikanten Stückzahlsteigerung bei den Elektromobilitätsumfängen. So soll im Werk Dingolfing nicht nur die E-Komponentenfertigung stark ausgebaut, sondern auch der Anteil von Plug-in-Hybriden im Fahrzeugwerk auf rund 30.000 Einheiten nahezu verdoppelt werden. Als konzernweite Kompetenzzentren für die Zukunftstechnologien Leichtbau und Elektromobilität spielen Dingolfing und Landshut damit schon heute eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der in der Strategie Number ONE >NEXT verankerten Ziele.
Darüber hinaus, so Wendt und Fallböhmer, wurden an beiden Standorten zuletzt wichtige Weichen gestellt, um die Technologieführerschaft der BMW Group langfristig weiter auszubauen. So soll der BMW iNEXT ab 2021 als Innovations-Leuchtturm der BMW Group in Sachen Elektromobilität, Autonomes Fahren, Leichtbau sowie Bedien- und Interieurkonzept in Dingolfing gefertigt werden und wesentliche Komponenten aus Landshut enthalten. Der Antriebsstrang für den vollelektrischen MINI, der 2019 seine Premiere feiert, wird ebenfalls aus den niederbayerischen Werken kommen. Ab 2020 startet in Dingolfing dann die Produktion der fünften Generation von E-Antrieben, die das Zusammenspiel von E-Motor, Getriebe, Leistungselektronik und Batterie weiter optimiert. Das Aluminiumgehäuse für dieses kompakte, hochintegrierte Aggregat wird von der Leichtmetallgießerei im Werk Landshut zugeliefert, die damit ebenfalls in die Serienfertigung von E-Antriebskomponenten einsteigt.
„Wir arbeiten mit Hochdruck am Erfolg der nächsten 50 Jahre. In einem hart umkämpften Wettbewerb und einer Industrie, die sich durch Elektrifizierung und Digitalisierung aktuell radikal wandelt, kommt es mehr denn je auf operative Exzellenz und strategischen Weitblick an“, betont der Leiter des BMW Group Werks Dingolfing, Dr. Andreas Wendt. „Dass die BMW Group auf dem Weg in diese neue Ära der Mobilität erneut auf Niederbayern setzt, ist ein großer Vertrauensbeweis und Ansporn für die Menschen, die hier arbeiten.“
Sein Landshuter Kollege Dr. Peter Fallböhmer ergänzt: „Neue Modelle und Technologien sichern langfristig die Auslastung unserer Standorte und machen die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter nachhaltig zukunftsfähig. Unser Anspruch ist es, den Wandel als Vorreiter zu gestalten und unsere globale Spitzenposition zu verteidigen. Damit Mobilität ‚made in Niederbayern‘ auch künftig Menschen in aller Welt begeistert.“
Mehrere hundert Neueinstellungen.
Das hohe Produktionsniveau im abgelaufenen Jahr schlug sich auch in der Entwicklung der Mitarbeiterzahlen nieder. Am Standort Dingolfing wurden – auch zum Ersatz der altersbedingten Fluktuation sowie zur langfristigen Kompetenzsicherung – im Jahr 2017 rund 500 Menschen unbefristet neu eingestellt, am Standort Landshut rund 250 – ein Großteil davon ehemalige Zeitarbeitskräfte. Beide Werkleiter kündigten an, dass auch im Jahr 2018 Mitarbeiter in dreistelliger Größenordnung rekrutiert werden.
Dabei seien mit Blick auf die fortschreitende Elektrifizierung und Digitalisierung vor allem Spezialisten für die Fertigung von E-Antrieben und Batterien, die Instandhaltung und den Themenkreis Industrie 4.0 gefragt.
2018 im Zeichen der „8“.
Lag das Augenmerk im vergangenen Jahr noch auf dem Anlauf der BMW 5er Reihe, steht 2018 ganz im Zeichen der Zahl „8“. So wird im Werk Dingolfing der neue BMW 8er vom Band laufen, der den zentralen Leuchtturm der BMW Modelloffensive im Luxussegment bildet und den Standort in seiner Rolle als konzernweites Kompetenzzentrum für die BMW Oberklasse Modelle weiter stärkt. Für die Komponentenfertigung im Werk Landshut steht neben dem BMW 8er vor allem der Anlauf des BMW i8 Roadster im Blickpunkt. Die offene Version des Plug-in-Hybrid-Sportwagens, der im Werk Leipzig montiert wird, setzt wie bereits das BMW i8 Coupé auf zahlreiche Innovationen aus Landshut – etwa die Karosserie aus Carbon, die Außenhaut aus Kunststoff oder den Elektromotor. Das Werk Dingolfing liefert wie für den BMW i3 und das BMW i8 Coupé die Batterien sowie Fahrwerkskomponenten.
Investitionen in Strukturen, Zukunftstechnologien und Nachhaltigkeit.
Mit den strategischen Weichenstellungen für die Zukunft gehen an beiden niederbayerischen BMW Group Standorten umfassende Investitionen einher.
Sowohl in Dingolfing als auch in Landshut floss und fließt in den Jahren 2017 und 2018 ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag in Gebäude, Anlagen und Technologien. Am Standort Dingolfing werden unter anderem auf Flächen des Dynamikzentrums neue Logistikhallen entstehen. Zugleich laufen im Komponentenwerk 02.20 die Vorbereitungen für den Ausbau der Produktion von E-Antrieben und Hochvoltspeichern. Im Fahrzeugwerk 02.40 werden im Rahmen einer dreiwöchigen Produktionsunterbrechung im Sommer Lackiererei und Montage für die Fertigung neuer Fahrzeugmodelle ertüchtigt. Am Standort Landshut liegt ein Investitionsschwerpunkt auf der Fertigstellung der neuen KWK-Zentrale, die ab Sommer den Eigenstromanteil des Werks auf über 50 Prozent erhöhen und rund 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen soll.
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