Dingolfing. Zur Nachhaltigkeitsstrategie der BMW Group gehört es, die Ressourceneffizienz im internationalen Produktionsnetzwerk beständig voranzutreiben. Ein Meilenstein bei der Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs ist es, die Beleuchtung in den deutschen Werken auf energieeffiziente LED-Technik umzustellen. Im BMW Group Werk Dingolfing ist die flächendeckende Umrüstaktion fast geschafft: 120.000 konventionelle Leuchten in Hallen und Außenbereichen sind bereits 114.000 modernen und leistungsfähigen LED-Leuchten gewichen. Bis Ende des Jahres 2020 werden noch einmal 15.500 Stück in Büro- und Sozialräumen ausgetauscht sein. Die Stromeinsparung der Maßnahme ist immens: Der jährliche Gesamtstromverbrauch des Standorts wird sich künftig um fast zehn Prozent verringern.
Vorteile der LED-Technik
Im Vergleich zu Leuchtstoffröhren verbrauchen LED-Leuchtmittel nur etwa die Hälfte an Strom. Doch die LED-Technik hat viele weitere Vorteile zu bieten – wie etwa eine hohe Lebensdauer. Mit mindestens 50.000 Stunden ist diese fast drei Mal so lang wie bei Leuchtstoffröhren, was den Instandhaltungsaufwand entsprechend reduziert. Darüber hinaus empfinden Menschen LED-Licht im Arbeitsumfeld meist als angenehmer, denn bei gleicher Helligkeit weist es einen höheren Anteil an indirektem Licht auf. Zudem gibt es bei LED keine Einschaltverzögerung. Das Licht ist sofort da.
„Mit Beendigung der Umbaumaßnahmen im Dezember 2018 wurden etwa 180 Kilometer LED-Leuchten im Werk verbaut – und das bei laufender Produktion“, betont Peter Kleiner, Energiebetrieb BMW Group Werk Dingolfing, der die Umsetzung des LED-Rollouts koordiniert. Zunächst wurden ab 2016 rund 90.000
Lichtbandleuchten in den Hallen der Produktion und Logistik durch LED-Technik ersetzt. Um die Tragschienen weiter nutzen zu können und somit einen schnellen und effizienten Umbau zu gewährleisten, wurden passende LED-Varianten entwickelt, die obendrein die hohen Ansprüche einer Arbeitsplatzbeleuchtung im Fahrzeugbau der Premiumklasse erfüllen. Besonders wichtig war, dass die LEDBeleuchtung eine einwandfreie Lichtqualität ohne Irritationen liefert. „Die Lichtbandleuchten, die wir jetzt in den Hallen haben, sind allesamt BMW spezifische Prototypen – nicht zu vergleichen mit herkömmlichen Standardleuchten oder gar Baumarktware. Bei der Auswahl der LED-Leuchten haben wir neben einer hohen Qualität und arbeitsgesundheitlichen Aspekten auch neueste Entwicklungen wie die CLO-Technik berücksichtigt“, erläutert Peter Kleiner. CLO steht für Constant Lumen Output und bezeichnet eine DimmProgrammierung, die eine konstante Beleuchtungsstärke für mindestens 50.000 Betriebsstunden (entspricht circa zehn Jahren) der LED gewährleistet. Das spart noch einmal zusätzlich Stromkosten.
Über 43 Gigawattstunden elektrische Energie gespart
Im Zuge der zweiten Umrüstphase ab 2017 waren auch Sonderanfertigungen für den Ersatz der sogenannten HQL-Leuchten im Presswerk nötig. In den hohen Hallen mit den riesigen Pressenanlagen sind besonders leistungsstarke Hallentiefstrahler im Einsatz. Obwohl in 16 Metern Höhe angebracht, leuchten sie das Halleninnere komplett aus. Jetzt sind auch sie mit LED-Technik bestückt. Zudem wurden Feuchtraumwannenleuchten, die zum Beispiel unter Vordächern angebracht sind, sowie die komplette Außenbeleuchtung des Werks 2.0 durch LED-Varianten ersetzt.
Demnächst wird die dritte Tranche der Umbaumaßnahme starten: der Austausch der Beleuchtung in den Büro- und Sozialräumen. Die durch die Umrüstung auf LED-Beleuchtung insgesamt freiwerdenden 43 Gigawattstunden elektrische Energie stehen nun unter anderem für den Ausbau der Elektroladeinfrastruktur in und um das Werksgelände zur Verfügung. Zum Vergleich: Durch die eingesparte Energiemenge könnten künftig 27.500 BMW i3 mit einer Jahresfahrleistung von 12.000 Kilometern mit Ladestrom versorgt werden.
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