Dingolfing. 2023 – ein bewegtes Jahr für den BMW Group Standort Dingolfing, geprägt von richtungsweisenden Entscheidungen und Investitionen, von neuen Modellen und innovativen Technologien. Zudem ist es ein Jubiläumsjahr: Das Fahrzeugwerk feiert „50 Jahre BMW Automobile aus Dingolfing“. Vor einem halben Jahrhundert, am 27. September 1973, rollte das erste von mittlerweile mehr als zwölf Millionen BMW Automobilen vom Dingolfinger Montageband.
Werkleiter Christoph Schröder zieht zum Jahresende eine positive Bilanz: „Wir haben angesichts eines volatilen Umfelds und teils schwieriger Rahmenbedingungen erneut Flexibilität bewiesen und Kurs gehalten. Den Vorjahreswert von 282.000 gebauten BMW Automobilen konnten wir 2023 leicht übertreffen. Dabei wächst der Anteil unserer E-Modelle weiter: Rund 30 Prozent unserer gebauten Fahrzeuge sind inzwischen vollelektrisch, unsere Planungen für 2024 gehen sogar Richtung 40 Prozent“, resümiert Schröder. Ein Highlight des scheidenden Jahres sei der Anlauf des neuen BMW 5er im Sommer gewesen. Das Kernmodell des Werks wird erstmals in allen Antriebsvarianten gebaut: als Verbrenner, Plug-in-Hybrid und mit dem BMW i5 auch vollelektrisch. „Der BMW i5 ist ein weiterer Meilenstein der Transformation zur E-Mobilität und zur BMW iFactory“, so der Werkleiter.
Insgesamt sei der Standort in diesem Jahr noch digitaler, nachhaltiger und effizienter geworden. „Auszeichnungen wie der E-Mobility Production Award und der EuroCarBody Award sind dafür eine schöne Anerkennung“, stellt der Werkleiter fest: „Dem ganzen Team am Standort und unseren Partnern gebührt ein großes Dankeschön für das im Jahr 2023 Geleistete.“
Spannend und von großem öffentlichen Interesse seien zudem die Planungen hinsichtlich des neuen BMW Standorts Irlbach-Straßkirchen für die Produktion von Hochvoltbatterien gewesen. „Die Bürger stimmten mit eindeutigen 73 Prozent für die BMW Ansiedlung – ebenfalls eine wichtige Weichenstellung in Sachen E-Mobilität und eine zukunftsträchtige Entscheidung für die Wirtschaftskraft der Region Niederbayern“, betont Schröder.
Chronologie des Jahres 2023 am BMW Group Standort Dingolfing
Januar: Das Jahr beginnt für den Standort mit einem kleinen Jubiläum: Eine Million Batteriemodule der fünften Generation sind mittlerweile im Kompetenzzentrum für E-Mobilität entstanden. Damit versorgt das Werk 02.20 nicht nur die Produktion von Dingolfinger E-Fahrzeugen, sondern Werke der BMW Group weltweit. Ende Januar darf der Bereich Karosseriebau im Werk 02.40 für die Fertigung des BMW 7er den bedeutenden „EuroCarBody Award“ entgegennehmen. Er gilt als Branchen-Oscar für innovativen Karosseriebau.
Februar: Im Rahmen einer Presseveranstaltung gewährt das Werk exklusive Einblicke in die Produktion des BMW 3.0 CSL, der in Handarbeit als Kleinstserie im Werksteil Moosthenning gefertigt wird: Das als Ikone geltende Sondermodell ist auf nur 50 Stück limitiert. Bestens gerüstet für ihre berufliche Zukunft erhalten 99 Auszubildende ihre Abschlusszeugnisse – darunter 30 junge Facharbeiterinnen.
März: Bei einem Info-Markt stellt die BMW Group erstmals Bürgern und Öffentlichkeit ihre Planungen für ein neues Werk zur Montage von Hochvoltbatterien in Irlbach-Straßkirchen vor. Weit über 1.000 Besucher kommen. Neues Verfahren in der Dingolfinger Individual-Manufaktur: Der Zuschnitt von Leder erfolgt nun ressourcenoptimiert mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Das letzte Exemplar des BMW M4 CSL läuft vom Band. Insgesamt verließen in den vergangenen Monaten 1.000 Stück des Sondermodells das Werk, um auf den Straßen und Rennstrecken der Welt unterwegs zu sein. Nach dem Motto „O‘ pflanzt is“ unterstützt das Werk die Aktion „Blühender Landkreis“ mit 70 Apfelbäumen und Wildblumensaatgut. Dunkel wird es am gesamten Standort zur „Earthhour“: Aber nicht nur die Lichter gehen aus, sondern auch Anlagen, Heizungen und Lüftungen werden abgeschaltet - um ein Zeichen zu setzen, aber auch um dauerhafte Energie-Einsparpotenziale durch eine Absenkung der Grundlast zu identifizieren.
April: Der BMW i7 M70 xDrive wird erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Drei Monate später feiert das stärkste vollelektrische BMW Modell in Dingolfing seinen Produktionsstart. Ende April ist das Werk Gastgeber des Wirtschaftstags der Wirtschaftsjunioren Dingolfing-Landau. Zum Thema „Quo Vadis, Deutschland?“ spricht u.a. Top-Ökonom Marcel Fratzscher. Viel gestaunt und ausprobiert wird am
27. April beim Girls‘ Day – rund 30 Schülerinnen erkunden das Werk und erfahren Wissenswertes über die Fahrzeugproduktion und ihre eigenen Talente.
Mai: Im 50. Jahr seiner Automobilproduktion feiert das Werk den zwölfmillionsten BMW aus Dingolfinger Fertigung. Das Jubiläumsauto ist ein BMW iX xDrive50 in Aventurinrot Metallic. Prozesswärme aus Strom: Für die Produktion von Fahrwerks- und Antriebskomponenten kommt im Werk 02.10 erstmals ein elektrisch beheizter Härteofen zum Einsatz. Der Effekt: eine CO2-Einsparung von rund 300 Tonnen pro Jahr. Einen Grund zur Freude hat Mitte Mai die 19-jährige Lackiererin Lena-Marie Brandl. Sie ist eine der 200 besten Berufsabsolventen Deutschlands. Auch die Werksbienen dürfen sich freuen: Sie ziehen in einen neuen mobilen Bienenwagen, der so viel Platz bietet, dass die Anzahl der fleißigen Insekten auf dem Werksgelände nochmals deutlich erhöht werden kann.
Juni: Nach eine kurzen Pfingstpause, in der sich das Werk auf bevorstehende Fahrzeuganläufe vorbereitet, erscheint die neue Umwelterklärung des Standorts. Der von unabhängigen Gutachtern geprüfte Bericht dokumentiert die weitreichenden Aktivitäten des Werks im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Zu Monatsende wird der letzte BMW 5er der siebten Generation produziert, um seinem Nachfolger Platz zu machen.
Juli: Vorhang auf für den neuen BMW 5er und damit auch für den BMW i5 – das dritte vollelektrische Fahrzeug aus Dingolfinger Fertigung. Im Beisein des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder fällt der Startschuss für die achte Generation des Dingolfinger Kernmodells. Wie kein anderes Auto steht der BMW 5er dabei für den Standort im Wandel der Zeit und das Jubiläumsmotto „50 Jahre Zukunft wagen“. Regionaler, regenerativer und resilienter soll die Energieversorgung des Standorts werden. Dazu schließt die BMW Group einen Liefervertrag mit den Up Energiewerken. Diese sollen das Werk ab 2025 mit Nahwärme aus regionaler Biomasse versorgen. Ebenfalls im Juli überlasst das Werk der Technikerschule Deggendorf zu Schulungszwecken einen BMW 530e. Ende des Monats halten weitere 162 junge Menschen ihre Facharbeiterzeugnisse in der Hand – 60 davon können stolz auf eine Eins vor dem Komma sein.
August: Die Fahrzeugproduktion ruht auch diesen August für zwei Wochen, um mehr als 80 infrastrukturelle Umbaumaßnahmen in den verschiedenen Bereichen des Werks durchzuführen. Währenddessen gewinnen der BMW iX und der BMW 7er in ihrer jeweiligen Fahrzeugkategorie den begehrten „J.D. Power Award“ in Gold.
September: Mit einer Rekordzahl startet der Standort Dingolfing in den Herbst: 306 Auszubildende beginnen im größten Ausbildungsbetrieb Niederbayerns ihre berufliche Karriere – in einem der 15 angebotenen Berufe oder einem der 13 dualen Studiengänge. Vollelektrisch, leise und CO2-frei sind nun drei E-Lkw im Zwischenwerksverkehr für die Teileversorgung eingesetzt. Die 40-Tonner sind zu 100 Prozent mit Grünstrom unterwegs und sparen 180 Tonnen CO2. Am 24. September findet ein Bürgerentscheid über den geplanten BMW Standort Irlbach-Straßkirchen statt. Die Straßkirchener sprechen sich mit mehr als 73 Prozent klar für den Bau des neuen Werks aus. Einen besonderen Tag im Jubiläumsjahr markiert schließlich der 27. September. Genau vor 50 Jahren rollte der erste BMW im damals neuen Dingolfinger Fahrzeugwerk 02.40 vom Band.
Oktober: Mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft feiert der Standort im Rahmen sogenannter ZukunftsTouren von Oktober bis Dezember sein 50. Produktionsjubiläum. Ein Mitarbeiter der ersten Stunde ist Rudolf Liebl – er wird im Oktober für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt. Ebenfalls im Oktober kommt Spitzen-Biathlet Benedikt Doll ins Werk, um einen BMW i5 als neues „Dienstfahrzeug“ zu übernehmen. Und: Der „E-Mobility Production Award“ der RWTH Aachen geht in der Kategorie Batteriesystemproduktion an das Kompetenzzentrum E-Antriebsproduktion. Der Rolls-Royce Spectre wird an die ersten Kunden ausgeliefert. Die Karosserie des ersten vollelektrischen Rolls-Royce Modells entsteht im Werksteil Unterhollerau.
November: Der 100.000. BMW iX läuft vom Band. Seit rund zweieinhalb Jahren wird der Technologieträger des Unternehmens in Dingolfing gefertigt. Ein absolutes Novum ist der BMW i7 Protection: Die weltweit erste zertifizierte Sonderschutzlimousine mit vollelektrischem Antrieb wird ab Monatsanfang in Dingolfing gebaut. Auch der November hält eine Auszeichnung bereit, diesmal für den Werkzeugbau der BMW Group, der damit Benchmark der Branche ist. Im Wettbewerb „Excellence in Production“ kann er sich gegen 300 weitere Teilnehmer durchsetzen. Das vom Freistaat Bayern geförderte Forschungsprojekt „DaDriVe“ geht offiziell an den Start. Die BMW Group, die TH Deggendorf und die b-plus GmbH optimieren dabei automatisierte Fahrerassistenzfunktionen mit Hilfe Künstlicher Intelligenz. Im Zuge des Automotive Lean Production Kongresses kommen mehr als 150 Top-Manager der Automobilindustrie nach Dingolfing. Die Dingolfinger Fahrzeugmontage war als Gewinner des Lean Production Awards im Jahr 2022 Gastgeber des diesjährigen Branchentreffs.
Dezember: Der bisherige Leiter des BMW Group Werks Landshut, Stefan Kasperowski, übernimmt zum 1. Dezember die Leitung der Produktion Hochvoltspeicher für die Werke Dingolfing und Regensburg. Abschluss des Jubiläumsjahrs: Im Rahmen einer besonderen Betriebsversammlung blicken Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic und Europaabgeordneter Manfred Weber mit der Belegschaft auf das Jubiläumsjahr zurück. Erfolgreiches Upcycling-Projekt: Wie schon in den Vorjahren werden aus Großplakaten von den Werksfassaden auch 2023 Shopping-Taschen genäht und zum Jahresende an die Belegschaft verkauft. Die Erlöse fließen zwei sozialen Organisationen zu. Kurz vor Jahresende zeichnet die DIHK mit Dominik Höcherl und Alexander Popp zwei angehende Fachkräfte aus dem BMW Group Werk Dingolfing für ihre herausragenden Leistungen als bundesbeste Azubis aus. Am 18. Dezember wird schließlich das letzte BMW Automobil im Jahr 2023 gebaut. Für Umbau- und Wartungsarbeiten ruht die Automobilproduktion am Standort bis einschließlich 9. Januar 2024.